Schnelligkeit im Fußball – Ein Zahlenspiel? – Teil II

Zahlen – Zahlen – Zahlen

Schnelligkeit ist nicht nur im Fußball ein sehr komplexes Thema mit vielen relevanten und auch interessanten “Nebenschau – Plätzen”. Stark vereinfacht kann man frei nach Franz Beckenbauer davon ausgehen, dass “Fußball auch ein bisschen was mit Hirn zu tun hat” (Beckenbauer 2008/2009, BuLi Interview Premiere).

Wie schon alte “Fußball-Weisheiten” verkünden, ist der Ball meist der schnellste “Spieler” auf dem Platz. Daher sind Aktionen mit Ball pro Spieler auf dem relativ großen Fußball-Feld, gemessen an der Spieldauer von (meist) 90 Minuten, “eher” übersichtlich. Durchschnittlich kann man von von ca. 70 Ballkontakten pro Spiel und Spieler ausgehen. In Abhängigkeit von der Position, dem Spielverlauf und dem Spielniveau variiert diese Zahl natürlich erheblich!

Somit liegt (rein rechnerisch!) die Zeit pro Ballkontakt, also die Ball An- und Mitnahme plus einer Folgeaktion, bei ca. 1,2-1,6 Sekunden (vgl. kickwelt.de). Das bedeutet im Durchschnitt einen Netto-Ballbesitz von ca. 98 Sek. pro Spieler. Bei einer (Brutto-!) Spieldauer von 5400 Sek. liegt der Ballbesitz pro Spieler bei ungefähr 1,8 Prozent!

Der Trend im Profi-Fußball ist eindeutig: Mehr Ballkontakte pro Spiel. Gleichzeitig immer weniger Zeit, den Ball zu “verarbeiten”.  Dieser Trend hat natürlich Auswirkungen auf die Trainingsanforderungen im Nachwuchsbereich! Wie in meinem Teil 1 beschrieben, wird in Zukunft die technische Ausbildung mit Ball noch qualitativer werden, denn die 6-Seiten meines Zuckerwürfels müssen sinnhaft, dauerhaft und kontinuierlich ins Training integriert werden.

Schnelligkeit im Fußball ist mehr als “nur” schnell laufen.

Die sog. fußballspezifischen Aktionen, wie explosive Sprints (Freilaufen/Überlaufen), Tempo-Dribblings, Antritte (z.B. beim Doppelpass), sowie zahlreiche Abwehraktionen werden noch mehr in den Fokus der Schnelligkeitsanforderungen rücken! Fussballspezifische Wahrnehmung, Informations- verarbeitung und Sprints werden im Sinne des erfolgreichen Handelns im Fußballspiel noch mehr als essentielle Kompetenzen angesehen werden.  Läufe ohne, aber auch mit Ball tragen zwar „wesentlich zur Ballgewinnung und Ballverteidigung, sowie zur Torerzielung und Torvermeidung bei (Vgl. REILLY, BANGSBO & FRANKS 2000). Dennoch ist “Schnell richtig laufen lernen” (im doppelten Sinne) “nur” eine gewichtige Teil-Lösung für den Komplex Schnelligkeit im Fußball.

Teil III beschäftigt sich mit der Qual der Wahl für Trainer!

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