Schnelligkeit im Fussball – Die Qual der Wahl! Teil III

Für viele Fußball-Trainer im Kinder-und Jugendbereich ist es häufig “die Qual der Wahl“, aus den zahlreichen Bausteinen des Trainings im Allgemeinen und des Schnelligkeitstrainings im Besonderen, die “richtigen” Elemente auszuwählen, um eine solide Grundlage für die anvertrauten Schützlinge zu schaffen. Grob vereinfacht! kann man die drei wichtigsten Fundamente des Schnelligkeitstrainings folgendermaßen herausstellen und entsprechend aufteilen:

  1. Das Zusammenspiel des Nerven-Muskel-Systems
  2. Die Aufnahme und Verarbeitungsprozesse von Informationen im Sinne einer fussballspezifischen Wahrnehmung der Sinnesorgane und der “Steuerung von Handlungsprozessen” im Training/Spiel.
  3. Der Einfluss von psychischen Prozessen, wie z.B.: Motivation, Stress, Müdigkeit u.a.m.

Diese drei Aspekte müssen vom Athleten bei den (meisten) Schnelligkeitsleistungen miteinander koordiniert werden. Je besser die Leistungsfähigkeit der Einzelbausteine und je besser die “Fein-Abstimmung” miteinander ist, desto wahrscheinlicher ist auch eine solide und stabile Entwicklung für Schnelligkeit.

Das Zusammenspiel – 3 gewinnt!:

Vor allem im Kinder – und Jugendbereich sollte der Schwerpunkt der “Ausbildung im Fußballprimär im technischen Bereich liegen. Für ein gut geschultes Zusammenspiel der “Einzelbausteine” braucht man, stark vereinfacht!, viele gute und richtige Wiederholungen der Zieltechniken und ein breites Spektrum von Bewegungserfahrungen.  Dazu zählen:

  • die rein fußballtechnisch relevanten Themenbereiche und Übungsformen (Dribbeln, Passen, Ball an- und Mitnahme, Torschuss), aber auch
  • die lauftechnisch und koordinativ relevanten Themenbereiche wie z.B.: lineare (Kurz-) Sprints, Sprints mit fussballspezifischen Richtungsänderungen, “Beschleunigung”, Finten, Lauf-ABC, Speed-Leiter u.v.m.
  • Die Informationsaufnahme und -verarbeitung im Training durch “spielnahe Übungsformen”, durch vielseitige Spielangebote (Erfahrungsspektrum vergrößern) und durch Spiele/Staffeln mit “intellektuellen” Aufgaben. Dabei können Kindern auch akustische, optische und/oder taktile Reize angeboten werden, auf die sie reagieren oder sich zwischen Alternativen (bei z.B. zunehmenden Zeitdruck) entscheiden müssen.

Erst ab U15 sollte dann (im Leistungsbereich) auch im Sinne eines funktionalen Trainings für die entsprechende Altersgruppe die “klassische” Ansteuerung von konditionellen Faktoren (Kraft, Ausdauer, Koordination etc.) progressiv und altersgerecht erfolgen.

Je besser und je häufiger das Zusammenspiel des Nerv-Muskel-Systems technisch richtig erfolgt, desto optimaler “schleifen” sich Bewegungsabläufe im Sinne einer Automatisierung im “motorischen Gedächtnis” ein!“ 

Natürlich schleifen sich aber auch genauso Fehler z.B. in Bewegungsabläufen ein, wenn sie nicht früh- bzw. rechtzeitig korrigiert werden!

Welcher Fahrschüler hat in seinen Fahrstunden nicht die Erfahrung machen “dürfen”, dass mit (hoffentlich) zunehmender Beherrschung des Fahrzeugs Kapazitäten im “Kopf” frei werden, um sich gesetzeskonform und unfallfrei auf den öffentlichen Straßen zu bewegen?

Übertragen auf den Fußball bedeutet dieses, das erst die hohe “technische” Automatisierung (z.B. Beherrschen der Grundtechniken) zu “freien Kapazitäten” führt, um sich z.B. auch taktisch (zunehmend schneller) richtig verhalten zu können!

  • Tipps für Trainer:
    • Nehmt Euch Euren Trainingskalender vor (Jahres- oder Halbjahreskalender),
    • zählt Eure Trainingseinheiten pro Woche, pro Monat, pro Halbjahr oder Jahr und
    • “definiert” für Euch selbst, was Eure “kids” z.B. in diesem Jahr lernen sollten
    • überlegt Euch, wie ihr über die “Netto-Trainingszeit” diese Ziele erreichen könnt
    • was sind Kriterien für Euch und Eure Kinder, um sagen zu können: “Ziele erreicht”?
    • Kriterien der Grundtechnik bestimmen und dann kontinuierlich, progressiv und altersgerecht daran “arbeiten”
    • Übungen zum Thema im @ suchen z.B. beim DFB , Trainerfortbildungen machen z.B. in der Fußballfabrik oder DVD erwerben unter http://www.fussballtraining-online.de/trainingsplaene.php?r=Balltechniken/Dribbling// oder
    • http://www.1x1sport.de/speed-schnelligkeitstraining-im-fussball/

Teil IV wird sich mit dem Thema “DRUCK” und Schnelligkeit auseinandersetzen.

PSST! Weitersagen!

24 schnelle Bilder hintereinander ergeben einen Clip über Schnelligkeit im Fußball

Dieser Clip über Schnelligkeit im Fußball ist im ELITECAMP der Fußballfabrik von Ingo Anderbrügge 2013 entstanden. Thema ist sehr allgemein: Schnelligkeit im Fußball.
Gefilmt und begleitet wurde dieses Projekt von dem 1×1 film Verlag – oinkfilm Filmproduktion 1×1 Sport Akademie.

Viel Spaß dabei: ACHTUNG! Link anklicken und dann ganz nach unten scrollen!!!
http://www.1x1sport.de/workshops/lw-jugendfussball-trainingseinheit

Schnelligkeit im Fußball – Ein Zahlenspiel? – Teil II

Zahlen – Zahlen – Zahlen

Schnelligkeit ist nicht nur im Fußball ein sehr komplexes Thema mit vielen relevanten und auch interessanten “Nebenschau – Plätzen”. Stark vereinfacht kann man frei nach Franz Beckenbauer davon ausgehen, dass “Fußball auch ein bisschen was mit Hirn zu tun hat” (Beckenbauer 2008/2009, BuLi Interview Premiere).

Wie schon alte “Fußball-Weisheiten” verkünden, ist der Ball meist der schnellste “Spieler” auf dem Platz. Daher sind Aktionen mit Ball pro Spieler auf dem relativ großen Fußball-Feld, gemessen an der Spieldauer von (meist) 90 Minuten, “eher” übersichtlich. Durchschnittlich kann man von von ca. 70 Ballkontakten pro Spiel und Spieler ausgehen. In Abhängigkeit von der Position, dem Spielverlauf und dem Spielniveau variiert diese Zahl natürlich erheblich!

Somit liegt (rein rechnerisch!) die Zeit pro Ballkontakt, also die Ball An- und Mitnahme plus einer Folgeaktion, bei ca. 1,2-1,6 Sekunden (vgl. kickwelt.de). Das bedeutet im Durchschnitt einen Netto-Ballbesitz von ca. 98 Sek. pro Spieler. Bei einer (Brutto-!) Spieldauer von 5400 Sek. liegt der Ballbesitz pro Spieler bei ungefähr 1,8 Prozent!

Der Trend im Profi-Fußball ist eindeutig: Mehr Ballkontakte pro Spiel. Gleichzeitig immer weniger Zeit, den Ball zu “verarbeiten”.  Dieser Trend hat natürlich Auswirkungen auf die Trainingsanforderungen im Nachwuchsbereich! Wie in meinem Teil 1 beschrieben, wird in Zukunft die technische Ausbildung mit Ball noch qualitativer werden, denn die 6-Seiten meines Zuckerwürfels müssen sinnhaft, dauerhaft und kontinuierlich ins Training integriert werden. Continue reading

Teil I. Speed im Fußball – Was soll das?

Frei nach einem Song des “VFL Bochum Fan” Herbert Grönemeyer möchte ich in mehreren Teilen in diesem Blogg etwas zum Thema “Schnelligkeit im Fußball” erläutern. Schnelligkeit im Fußball bekommt durch die unaufhaltsame Entwicklung des internationalen Fußballspiels eine immer größere Bedeutung. Es ist verständlich und nachvollziehbar, wenn man sich als Fußballtrainer im Kinder- und Jugendbereich bei diesem Thema entweder schnell langweilt oder es mit vermeintlich guten Argumenten versucht zu “entschleunigen“. Vor allem im Kinder- und Nachwuchstraining besteht noch häufig die richtige Auffassung: “Kinder sollen erstmal richtig Fußball spielen lernen!” Diese Auffassung teile ich, würde aber gerne hinzufügen, dass “Speed” auf vielen Ebenen stattfindet. Daher kann man die oben genannte Aussage auch mal hinterfragen und “Chancen” entdecken. Continue reading

Mit “Speed” in die neue Saison!

Champions werden im Winter gemacht!

Qualitative Leistungstest können dem Trainer-Athlet Gespann helfen, ob sie mit ihrem Training auf der richtigen Spur sind. Zu beachten sind hier einige wichtige Aspekte, die zwar einfach sind, aber in der Praxis häufig nicht beachtet werden:

  • Nur  Fähigkeiten testen, die auch relevant für die Zielsportart sind!
  • Möglichst identische Bedingungen für den Test schaffen, z.B. auf dem selben Belag laufen, wie beim Eingangstest.
  • Tests möglichst unabhängig vom Tester machen, z.B. durch elektronische Zeitmessungen.
  • die Fähigkeiten, die im Test überprüft werden, müssen im Trainingsprozess relevant sein!
Gerade der letzte Punkt wird in der “Praxis” häufig unterschätzt. Wenn z.B. Sprints mit Richtungsänderungen im Trainingsprozess keine wesentliche Rolle spielen, wie kann man dann als Trainer von seinem Athleten bei einen Test wie den 20 Yards Pro Drill oder dem L-drill eine Verbesserung erwarten? Gerade Test, mit gewissen technischen Anforderungen, müssen im Training gelernt, gecoacht und auch immer wieder geübt werden.
Also – “use your head!” 
Weiterhin viel Erfolg und eine produktive Winterzeit!
Psst! Weitersagen…

“Use your head” – REISS PROFILE, der Motivationstest!

REISS PROFILE:

Dank einer großen Boulevard Zeitung mit vier großen Buchstaben ist der hilfreiche, wie seriöse “Psycho-Test” wieder in aller Munde. Viele erfolgreiche Sportler wie der Gewichtheber Matthias Steiner (Olympiagold 2008), die deutsche Handball-Nationalmannschaft (Weltmeister 2007), diverse Fußball-Bundesligisten, der deutsche Skiverband (Biathlon) und die renommierte Trainerakademie in Köln haben diese Methode erfolgreich in ihren Arbeitsbereichen eingesetzt. Gerade wegen der reißerischen Aufmachung einer Zeitung (Psycho- bzw. Sex-Test) ist und bleibt das REISS PROFILE (siehe Link!) ein hilfreiches wissenschaftliches “Werkzeug” für das Trainer-Handwerk!

Motivation:

Grundsätzlich geht es um die 16 sog. Lebensmotive (siehe Link). Diese Motive werden durch den Test individuell ermittelt. Das REISS PROFILE legt sowohl für den Athleten, als auch für den Trainer (und wenn gewünscht auch für das ganze Kollektiv) die persönlichen Motivations- und Wertestrukturen “frei”. Dadurch kann, vereinfacht ausgedrückt, das menschliche Zusammenleben bzw. Zusammenarbeiten und -trainieren viel ökonomischer organisiert werden, da man besser versteht “was jemanden motiviert” und was nicht! Kurz: dieses Verfahren macht bessere, weil besser informierte Trainer UND Athleten!

Als zertifizierter REISS PROFILE MASTER kann ich, vor allem Nachwuchs- und Leistungsathleten, nur empfehlen diesen Test so schnell wie möglich zu machen. Dieser Test kann helfen, das eigene Selbstverständnis zu erweitern, um so seinen eigenen “Antrieb” (nicht nur im Sport) dauerhaft auf Touren zu bringen und zu halten!

Hier stehe ich gerne bei Fragen zur Verfügung: psst@sammyschmale.de

PSST! Weitersagen…

Bartoli – zu hart trainiert?

Training und Coaching ist oft mehr als “nur” Handwerk. Nicht Wenige bezeichnen dieses meisterhafte Können auch als Kunst. Profi Sport fordert seinen Tribut – dauerhaft an der Spitze zu bleiben ist Kunst , Können und auch Glücksache. Erst der Sieg in Wimbledon und dann das Karriereende verkünden – trés dommage für Bartoli, wie der Franzose sagt. Bemerkenswert ist die Anmerkung in der FAZ online  http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/tennis-wimbledon-siegerin-bartoli-beendet-karriere-12532880.html, dass ihre harten Trainingsmethoden möglicherweise Einfluss gehabt haben können – vielleicht ist ja auch der Profi-Sport Teil davon?  Siehe Link über die Leistung von Nadal http://sammyschmale.de/2013/06/25/nach-oben-kommen-ist-nicht-so-schwer-oben-bleiben-dafur-sehr/.

Keep fighting for success!

Schnelligkeit im Fußball II

PSST! – “Wichtig is auf´m Platz”:

In den Speed Camps wird zunächst an den verschiedenen Techniken “gearbeitet”, um die fußballspezifischen Bewegungsabläufe richtig zu erlernen. Anschließend werden die Techniken „trainiert“ und optimiert. Erst die richtige Technik versetzt den Athleten in die Lage, seine individuelle Kraft optimal einzusetzen und “die Schnelligkeit”auf´m Platz“ zu übertragen. Das Potential für eine Verbesserung der Schnelligkeit ist daher enorm! Continue reading

Schnelligkeit im Fußball

 Frei nach dem Motto unseres Fußballkaisers Franz Beckenbauer, hat der Fußball auch ein bisschen was mit Hirn zu tun (BECKENBAUER, Premiere Interview 2009).

Daher bietet PSST! mit der Fußballfabrik von Ingo Anderbrügge sog. Speed Camps an.

 Kopfball:

Hier kommt der Kopf ins Spiel. Training ist Einstellungssache und hat etwas mit „besser werden“ wollen zu tun. Motivation kann dauerhaft dann entstehen, wenn der Athlet eine „gute“ Begründung für sein Handeln (z.B. Training) findet. Oft findet ein Sportler erst dann „seine Motivation“, wenn er folgenden Zusammenhang versteht: „Verbessere Deinen eigenen Beitrag für die Mannschaft und nutze die verschiedenen Aspekte von Schnelligkeit für die Vergrößerung Deiner eigenen Produktivität auf dem Fußballplatz.“

 PSST! So gehen wir vor:

  1. P RODUKTIVITÄT VERBESSERN durch
  2. S YSTEMATISCHES VORGEHEN
  3. S TRATEGISCHES DENKEN + HANDELN
  4. T RAINING – hart aber smart

 Schnelligkeit im Fußball

Schnelligkeit verbessern bzw. Speed im Fußball vergrößern ist eine sehr gute Begründung für motiviertes Training! In den USA gibt es ein Verkehrszeichen, dass vor zu schnellem Fahren warnt  – „Speed kills“ – und ist für mich eine Metapher, die für den Wettbewerbsvorteil durch Schnelligkeit steht. PSST! versteht unter Schnelligkeit im Fußball insgesamt sechs verschiedene Aspekte. Diese werden den „Athleten“ und Teilnehmern altersgerecht in Theorie-Einheiten“ vermittelt. Mehr dazu in Kürze…

PSST Weitersagen!

Nach oben kommen ist nicht (so) schwer – Oben bleiben dafür sehr!

Raffael Nadal´s Erstrunden Aus in Wimbledon ist auf den ersten Blick eine kleine Sensation. Glückwunsch an den Belgier Steve Darcis über seine Leistung. Allerdings muss man befürchten, dass es Parallelen zu Nadals Verletzungsbedingter Auszeit von sieben Monaten im letzten Jahr geben wird. Seit dem 5. Februar 2013 ist Nadal wieder im Wettkampfmodus und hat seitdem 9 Turniere mit insgesamt 45 Matches bestritten! Nur 2 von diesen 45 Matches hat er in dieser Zeit verloren.

Unfassbare Belastung?

Die Belastung von Rafael Nadal in diesen 139 Tagen Wettkampfpraxis sind als Außenstehender nur “schwer” zu begreifen. Daher einige Fakten:

  • 139 Tage Wettkampfmodus (nach ca. sieben Monaten Verletzungspause)
  • 45 Matches in diesen 139 Tagen, das macht im Durchschnitt -
  • ALLE 3,09 Tage ein Tennismatch auf professionellem Hochleistungsniveau auf unterschiedlichen Boden Belägen
  • In diesen 3,09 Tagen findet auch alles Weitere statt:
    •  Reisen z.B. von Brasilien in die USA, von dort nach Europa (Barcelona, Madrid, Paris, Wimbledon).
    • Training (Prävention, Kraft, Ausdauer, Reha, Tennis)
    • alle weiteren Verpflichtungen wie z.B. Sponsorentermine, Interviews und sein privates Familienleben

Das ist das, was man können muss, um oben zu bleiben. Die Belastungen tolerieren, entsprechend der Anforderungen trainieren, Gesund bleiben und trotz aller Strapazen den Spass am Sport behalten.

PSST! Alles Gute Rafael – baldige Genesung!