Psst! In Deutschland brennt es lichterloh!

 Was ist los in diesem Land, was ist passiert?

Der Kinder- und Jugendsportbericht 2015 veröffentlicht: “Wer sich selten bewege, leide öfter an motorischen Störungen, Haltungsschäden und Übergewicht.” Ein Grund dafür ist laut Bericht, dass durch G8 und Ganztagsschulen “die Zeit für Sport fehlt“! Der Professor für Sportwissenschaften und verantwortliche Herausgeber des Berichtes Werner Schmidt erläutert dazu, dass “Kinder heute sechs oder sieben Stunden am Tag nur sitzen und sich weniger als 30 Minuten bewegen”.

Dazu passt aktuell die Diskussion zur Abschaffung der Bundesjugendspiele, die von einer Mama angestossen wurde, deren Kind nur eine Teilnahme-Urkunde erhalten hatte (vgl. RP-Artikel oben). Natürlich gilt es immer beide Seiten der Medaille zu betrachten, sofern man bei dieser Diskussion überhaupt von Medaille sprechen darf, denn die gibt es im Sport ja eigentlich nur für die ersten drei Gewinner?!

Fakten, Fakten, Fakten:

  • unsere Gesellschaft braucht auch in Zukunft körperlich und geistig belastbare Menschen in vielen Bereichen des Gemeinwohls z.B.: Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, in vielen sozialen Berufen, wie Pflegediensten und Krankenpflegern um nur einige von vielen Berufsfeldern zu nennen – viele Bewerber schaffen schon heute nicht mehr die körperlichen EIGNUNGSTESTS, wie soll das erst in 10 Jahren aussehen?!
  • fehlende körperliche Aktivität wird gravierende Folgen auf unsere Gesellschaft haben – erst individuelle, körperliche Auswirkungen (siehe oben) und dann volkswirtschaftliche, finanzielle FOLGEWIRKUNGEN z.B. bei den Krankenkassen (vgl. !!! z.B.: das Diabetes-TV)
  • Immer weniger Kinder- und Jugendliche finden den Weg in einen Sportverein! Hält diese Entwicklung an, dann ist die zentrale Säule des organisierten deutschen Sportsystems in dieser Form kein tragfähiges Konzept für die Zukunft des Sports und damit für das Berufsfeld Sport in Deutschland.


Feuer mit Feuer bekämpfen!

Ein erster Schritt könnte der vielbeachtete Schritt eines Pappas sein (siehe Link). Sein Name ist James Harrison, er war ein ehemaliger Star in meinen Team bei Rhein Fire (2003) und ist immer noch ein Star in der NFL. Seine beiden schulpflichtigen Söhne mussten ihre großen “Teilnahme-Pokale” zurück zur Schule bringen, denn er fühle sich als Vater verpflichtet seinen Kindern Folgendes beizubringen: “I’m not about to raise two boys to be men by making them believe that they are entitled to something just because they tried their best. I’m not sorry for believing that everything in life should be earned.”
Einfach nur sein Bestes geben reicht in vielen Bereichen des Berufslebens einfach nicht aus. Die Illusion, dass eine Teilnahme-Urkunde den Versuch belohnt, dass man sein Bestes gegeben und man mal etwas “versucht” hat hilft langfristig nicht weiter!
“Man wird dass, was man gewohnheitsmäßig tut – im Guten, wie im Schlechten!”
Wenn man:
  • … als Feuerwehrmann einen Normalgewichtigen Menschen alleine nicht tragen kann,
  • … als Soldat seine eigene Ausrüstung nicht über eine gewisse Distanz in einer bestimmten Zeit tragen kann,
  • … als Krankenpfleger bettlägerige, aber normalgewichtige Menschen nicht alleine bewegen kann,
dann kann man schlicht und einfach “seinen Job” nicht machen!
Was hat das mit Sport und den Bundesjugendspielen zu tun? Ganz einfach! Der Wettkampf und der normierte sportliche Vergleich erlaubt ALLEN eine ORIENTIERUNG der eigenen Leistungsfähigkeit mit anderen Gleichaltrigen.  Die Reduzierung der durchschnittlichen körperlichen Leistungsfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen ist ein Alarmsignal und eine Art “gelbe Karte” für die Eltern UND für das Schulwesen.
Ohne regelmäßiges und zielorientiertes Training wird man sich nicht verbessern! “Man wird das, was man gewohnheitsmäßig tut und bei durchschnittlichen 30 Minuten Bewegungszeit pro Tag wird das reale Leben schneller die “rote Karte” zeigen, als uns allen lieb ist!
Im Übrigen suchen die meisten Kinder Grenzen, Herausforderungen und den Wettbewerb, um sich mit anderen zu vergleichen. Deshalb sind die elektronischen Spiele ja so beliebt, weil sie genau diese Anreize bieten. Viele Kinder sind erstaunlich gut bei diesen Spielen, weil sie es ja oft stundenlang am Tag gewohnheitsmäßig tun!
Sollten wir mal auf einen Menschen angewiesen sein, der uns retten, tragen, pflegen muss, wünsche ich uns allen, dass er stark genug sein wird und die Prüfungen geschafft hat, die das Leben fordert und nicht die Mama zufrieden stellt!
Psst! Weitersagen

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